Rückenschmerzen und was man tun kann: Ursachen und Hausmittel

Es gibt wahrscheinlich niemanden, der nicht zumindest jemanden kennt, den Rückenschmerzen plagen. Das Problem ist eher so weit verbreitet, dass es wohl kaum jemanden gibt, der nicht auch Rückenschmerzen hatte, hat oder haben wird. Doch viele Betroffene bedeuten automatisch viele Erfahrungen und viele Erfahrungen bedeuten viele Lösungen.

Wir haben versucht, einige davon zusammenzutragen. Dies gestaltet sich aber nicht so einfach, da die Ursachen unheimlich vielfältig sind. Deshalb werden wird erstmal einen Blick auf die (Hinter-) Gründe dieser Beschwerden werfen.

Danach finden Sie einige Hausmittel, die teilweise tatsächlich langfristig Kreuzschmerzen vorbeugen können. Andere wiederum können leider nur die Symptome, den Schmerz an sich, bekämpfen. Aber da das ‚Krankheitsbild‘ so dermaßen komplex und mit verschiedensten Ursachen verbunden ist, werden wir uns vorerst mit grundsätzlichen Lösungsansätzen und Tipps zufriedengeben. Im Vordergrund hierbei steht die schonende Linderung des Schmerzes.

Akuter oder chronischer Rückenschmerz?

Wie andere Beschwerden auch, können Rückenschmerzen akut oder chronisch auftreten. Beide Typen haben die verschiedensten Ursachen.

Akuter Rückenschmerz kommt häufig in der Lendenwirbelsäule und im unteren Rücken vor. Grund sind oft Probleme in den Bändern, Faszien und Sehnen des Rückens. Auch Nacken-, Bein- und Fußschmerzen können sich über das Skelett in die Wirbelsäule ziehen.

Chronischer Rückenschmerz resultiert oft daraus, dass die Rückenmuskulatur nicht ausreichend aufgebaut ist. Dazu kommt es zu unguten Belastungen. Dauert der Schmerz (auch akuter Schmerz) zu lange an, kann sich ein Schmerzgedächtnis bilden, das den Schmerz auch fortführt, sobald die ursprünglichen Ursachen beseitigt wurden. Grundsätzlich ist dieses Vorgehen unheimlich komplex und vielschichtig und die Methoden zur Heilung deshalb auch.

Bewegung, bitte, aber richtig!

Dass Bewegung prinzipiell gut für den Körper ist, brauchen wir an dieser Stelle wohl nicht lang und breit erklären. Dass Bewegung umgekehrt aber auch ein Risikofaktor sein kann, scheint ebenso klar. Deshalb gilt: Wenn Bewegung, dann bitte richtig!

  • Beim Spazieren gehen oder Joggen sollte auf jeden Fall auf das richtige Schuhwerk gesetzt werden. Gut gefederte Sohlen sind ein Muss, damit die Erschütterungen auf dem Asphalt nicht durch das ganze Skelett wandern.
  • Schweres Tragen sollte vermieden werden und wenn, dann nur beidseitig ausgeglichen. Eine Einkaufstüte pro Hand biegt die Wirbelsäule nicht zu stark in eine einzelne Richtung.
  • Schnelles Drehen und zu starkes Überstrecken des Kopfes und des Nackens verreißen den Rücken und verspannen die Muskulatur.
  • Langes, durchgehendes Sitzen tut dem Rücken nicht gut, wenn es aber nicht umgangen werden kann, hilft es wenigstens die Sitzposition und Sitzmöglichkeiten zu variieren. Integrieren Sie Rückenübungen in Ihren Alltag und nehmen Sie nicht immer dieselben Haltungen ein.
Bewegung durch Fahrradfahren
Regelmäßige Bewegung tut dem Körper gut, solange man es richtig macht. Beim Fahrradfahren zum Beispiel sollte man stets auf eine aufrechte Sitzposition achten.

Muskelverspannung als Ursache

Stress in der Muskelgegend führt zu Spannungen im Rücken und so zu Blockaden und Schmerz. Ungeschmeidige Rückenmuskulatur kommt oft von falschem Liegen und auch von psychischem Stress. Speziell die Schulter- und Nackenpartie wird oft unbewusst so angespannt, dass sich diese Dauerbelastung irgendwann in dauerndem Schmerz entlädt.

Wie die Ernährung den Rücken piesackt:

Bandscheiben brauchen Flüssigkeit. Für ihre Geschmeidigkeit und Beweglichkeit nimmt man am besten genügend stilles Wasser oder Tee zu sich. Auch säurehaltige Lebensmittel sollten (eigentlich generell) reduziert werden, dazu gehören tierische Produkte und Süßigkeiten. Umgekehrt verlagert man den Speiseplan am besten auf Obst und Gemüse.

So wenig man es hören will, aber natürlich hilft auch (gesundes) Abnehmen dabei, Rückenproblemen vorzubeugen und sie zu beseitigen. Überschüssiges Gewicht an verschiedenen Teilen des Körpers ziehen die Wirbelsäule ins Ungleichgewicht. Außerdem stärkt der mit dem Gewichtsverlust einhergehende Sport die Rückenmuskulatur.

Was kann man nun gegen Rückenschmerzen tun?

Wohlige Wärme für die Wirbel

Bäder, Wärmflaschen, Rotlicht, Packungen. Alles, was die schmerzenden Rückenpartien erwärmt, fördert die Durchblutung und löst Verspannungen. Auch Feuchtigkeit in Kombination mit der Wärme wirkt Wunder. Wir empfehlen ein warmes, feuchtes Tuch auf die schmerzende Stelle zu legen und mit einer Wärmflasche oder einem Kirschkernkissen zusätzlich zu wärmen. Sogenannte Wärmepflaster können über mehrere Stunden hinweg getragen werden und lindern die Schmerzen im Rückenbereich.

Frost gegen Entzündung

Rückenschmerz, der durch Entzündung ausgelöst wurde, wird am besten mit kühlenden Packungen behandelt. Das können Quark-, Moor-, oder Heilerdepackungen sein. Auch mit Eiswürfeln (in ein Handtuch gewickelt) kann dagegengewirkt werden. Allerdings sollte auf Nieren- und Halswirbelhöhe die eisige Behandlung vermieden werden.

Muskel-Entspannung durch Öle und Salben

Öle aus Lavendel, Tymian, oder Hopfen fördern die Durchblutung, hemmen Entzündungen, wirken beruhigend und eigenen sich hervorragend als Badezusatz. Bei einem warmen Bad, das dem Rücken wirklich guttut, sollte das Wasser so an die 38°C haben. Auch das Einreiben mit genannten, sowie mit Arnikaextrakt, Kampferöl oder Johanniskrautöl lösen Muskelverspannungen.

Badeöl aus Lavendel
Die beruhigenden Wirkung und der herrlich angenehme Duft von Lavendelöl eignen sich perfekt als Badezusatz.

Aufguss gegen Hexenschuss

Tee mag im Vergleich mit der Keule Medikament als Schmerzmittel zwar wie eine Feder wirken, aber einige Pflanzen und deren Aufgüsse schonen den Rest des Organismus und helfen ebenso gut. Arnika, Beinwell, Campher, Hopfen, Kiefer, Ringelblume, Rosmarin und Thymian haben alle unterschiedliche, und wohltuende Wirkungen gegen Rückenschmerzen.

Außerdem ist es zur Vorbeugung wichtig, viel zu trinken, da so die Gelenke und Bandscheiben geschmeidig bleiben. Manche dieser Pflanzen (auch Melisse und Lavendel) gibt es auch als Öl oder Extrakt, das man als Badezusatz verwenden kann. Gemeinsam mit der Wärme entfalten sie ihre Wirkung.

Schlaf regeneriert

Wie die Bandscheiben genügend Flüssigkeit brauchen, brauchen sie auch genügend Schlaf, da sie eben da die Flüssigkeit wiederaufnehmen kann, die sie über den Tag verteilt rausgedrückt bekommen haben. Passiert dies durch Mangel an Schlaf nicht, melden sie sich schmerzhaft zurück.