Sodbrennen: Welche Ursachen hat es und was hilft dagegen?

Die meisten Menschen kennen es: Wer sich randvoll gegessen hat, ist nicht nur so satt, dass er garantiert kein Blatt mehr mag, sondern leidet auch schnell unter säurebedingten Magenbeschwerden. Sodbrennen ist allgemein (schmerzlich) bekannt. Wir erläutern Ursachen und Hausmittel, die wirklich dagegen helfen.

So äußert sich Sodbrennen

Sodbrennen ist nicht immer auf die gleiche Weise spürbar. Die Symptome sind für viele Patienten sehr unangenehm, im Normalfall allerdings harmlos. Häufig macht Sodbrennen sich als Drücken in der Magengegend bemerkbar, teilweise auch als brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, die sich im ersten Moment durchaus besorgniserregend anfühlen können. Sie kommen aus dem Oberbauch und strahlen häufig bis in den Rachen und Hals hinein aus.

Begleitet wird das unangenehme Brennen in Magen und Speiseröhre in vielen Fällen auch durch saures Aufstoßen. Insbesondere am Morgen haben Patienten einen schlechten Geschmack im Mund. Unter Umständen äußert sich Sodbrennen durch Heiserkeit und einen trockenen Reizhusten. Diese Anzeichen können mit den bisher beschriebenen Symptomen einhergehen oder unabhängig davon auftreten.

Auf den Magen geschlagen: Ursachen von Sodbrennen

So unterschiedlich wie die Anzeichen sind auch die Ursachen der brennenden Schmerzen. In der Regel liegen Ursache und Wirkung nicht allzu weit auseinander – auch ein erfolgsverheißender Behandlungsansatz lässt sich dementsprechend schnell finden. Sodbrennen ist in vielen Fällen harmlos, wer regelmäßig und heftig unter Schmerzen in Magen und Speiseröhre leidet, sollte dennoch einen Arzt aufsuchen.

Psychologische Ursachen

Sodbrennen Stress
Auch psychologische Ursachen können Auslöser von Sodbrennen sein. © Johnstocker – stock.adobe.com

Einer der häufigsten Faktoren für Sodbrennen ist Stress. Die Volkskrankheit schlägt vielen Betroffenen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen. Grund sind Stresshormone, die bei akuter Belastung im Beruf oder im Privatleben ebenso ausgeschüttet werden wie im Fall einer tatsächlichen Bedrohung von außen. Dadurch wird die Verdauung verlangsamt und Magenprobleme machen den Gestressten zusätzlich zu schaffen.

Auch wer vor einer Prüfung oder einem wichtigen Meeting nervös ist oder einer emotionalen Belastung (Beziehungsprobleme, Trauer, u.U. auch Depression) ausgesetzt ist, leidet nicht selten unter dem Druckschmerz in der Magengegend und Reflux.

Falsche Ernährung

Die Ernährung beeinflusst das Wohlbefinden und ist oft schuld am brennenden Gefühl hinter dem Brustbein. Einige Menschen leiden unter Sodbrennen, wenn sie lange Zeit nichts oder nicht ausreichend gegessen haben, die meisten hingegen kennen Sodbrennen vor allem dann, wenn sie zu viel und zu reichhaltig gegessen haben.

Zucker, Fett und Lebensmittel, die den Säure-Basen-Haushalt durcheinanderbringen, sind schuld daran, dass Magensäure nach oben steigt und Magenbrennen entsteht. Verstärkt wird das unangenehme Völlegefühl durch zu enge Kleidung. Insbesondere wenn man sich nach vorne beugt, scheint einem die Magensäure bis in den Hals und Rachen aufzusteigen. Auch Genussmittel wie Kaffee, Alkohol oder Nikotin können die Ausschüttung der Magensäure anregen und für Sodbrennen sorgen.

Sodbrennen Ernährung
Sehr fettige, salzige oder süße Lebensmittel begünstigen die Entstehung von Sodrennen. © Сергей Попов – stock.adobe.com

Da Ernährung ein ausschlaggebender Faktor für die Entstehung von Sodbrennen ist, gehören Menschen mit Übergewicht zur Risikogruppe. Durch das zusätzliche Gewicht kann Druck auf den Schließmuskel der Speiseröhre ausgeübt werden, der sich daraufhin ungewollt öffnen kann. Die richtige Ernährung und eine strikte Diät sind wichtig, wenn Sodbrennen zur Qual wird.

 

 

Sodbrennen in der Schwangerschaft

Auch während der Schwangerschaft treten häufig Beschwerden durch Sodbrennen auf. Das betrifft insbesondere das letzte Drittel der Schwangerschaft, wenn das Gewicht des Kindes auf den Magen drückt. Auch aufgrund der hormonellen Veränderungen ist der Schließmuskel der Speiseröhre ‚lockerer‘. Allerdings besteht kein Grund zur Sorge: Nach der Geburt des Kindes legen sich normalerweise auch die Magenbeschwerden wieder.

Erkrankungen

Obwohl Sodbrennen meistens harmlos ist, können regelmäßig auftretende Schmerzen unter Umständen auch krankhafte Ursachen haben bzw. in der Folge weitere Erkrankungen nach sich ziehen. Zu den möglichen Krankheiten zählen:

  • Refluxkrankheit:

Ist der Schließmuskel der Speiseröhre von Natur aus, aufgrund einer Erkrankung oder durch Reizstoffe wie Stress, Nikotin oder einen ungesunden Lebensstil mit falscher Ernährung in seiner Funktion eingeschränkt, ist Sodbrennen häufig die Folge.

  • Zwerchfellbruch (Hiatushernie):

In diesem Fall funktioniert das Zwerchfell nicht mehr als natürliche Abgrenzung zwischen Brust- und Bauchraum. Die Organe aus dem Bauchraum können so nach oben wandern und Schmerzen verursachen. Zu den (eher unspezifischen) Beschwerden gehören neben Schmerzen im Oberbauch und Schwierigkeiten beim Schlucken auch Sodbrennen.

  • Zollinger-Ellison-Syndrom:

Wird zu viel Gastrin, das für die Zunahme der Magen-Darm-Aktivitäten zuständig ist, ausgeschüttet, ist eine dauerhafte Überproduktion von Magensäure die Folge. Neben Symptomen wie Blutung im Magen-Darm-Trakt und Geschwüren gehören auch Sodbrennen und starke Bauchschmerzen zu den Anzeichen.

In seltenen Fällen ist Sodbrennen auch ein Hinweis auf eine Krebserkrankung in Magen oder Speiseröhre. Halten die Beschwerden trotz erster Behandlungsansätze weiter an, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Was tun bei Sodbrennen – und was nicht?

Im Falle von gelegentlichem Sodbrennen ist Hilfe zur Selbsthilfe das erklärte Ziel. Besser noch: Es gar nicht erst so weit kommen lassen und frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um den Magen zu schonen. Wer Gewicht reduziert bzw. hält, Stress reduziert und sich gesund und ausgewogen ernährt, hat die richtigen Schritte gegen Sodbrennen schon eingeleitet.

Die richtige Ernährung

Gesunde Ernährung bei Sodbrennen ist möglichst fettarm. Auf süße Speisen sollte weitgehend verzichtet werden. Auch die Zeiten, zu denen gegessen wird, spielen eine Rolle. Wer sich Zeit nimmt, um zu essen und mehrere kleine und leichte Mahlzeiten zu sich nimmt, kann Magenbeschwerden reduzieren. Üppige Mahlzeiten vor dem Schlafengehen sind hingegen nicht förderlich und können zu Schlafproblemen führen.

Alkohol, saure und sehr süße Getränke mit viel Kohlensäure und Kaffee können ebenfalls auf den Magen schlagen und Sodbrennen verursachen. Auch wer aufhört zu rauchen tut seinem Magen damit etwas Gutes.

Natron gegen Sodbrennen

In vielen Fällen ist es bereits ausreichend, die Ernährung entsprechend umzustellen.

Sodbrennen Natron
Natron kann helfen die Magensäure zu neutralisieren und somit die Schmerzen zu lindern

Natron hilft, die Magensäure weiter zu neutralisieren. Dazu wird ein Teelöffel Backnatron in einem großen Glas mit stillem Wasser aufgelöst und in kleinen, langsamen Schlucken getrunken. Das Hausmittel ist sehr wirksam, sollte aber nur für einen begrenzten Zeitraum angewandt werden. Wird Natron nämlich überdosiert, können Magenschmerzen und Durchfall die Folge sein.

 

Hausmittel gegen Sodbrennen

Ganz einfache Hausmittel können gegen Sodbrennen helfen. Wer ein reichhaltiges Mahl zu sich nimmt, sollte nach dem Essen lieber zu einem Spaziergang aufbrechen als einen Mittagsschlaf zu machen.

Warme Milch oder ein Stück trockenes Brot sind als Hausmittel ebenso beliebt wie Kümmeltee oder Kartoffelsaft. Wer gestresst ist oder nachts mit Schmerzen im Oberbauch wachliegt, kann mit Hilfe von Entspannungstechniken zur Ruhe kommen. Ein erhöhter Oberkörper sorgt für deutlich mehr Komfort beim Schlafen.

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Medikamente gegen Übersäuerung

Tritt Sodbrennen immer wieder auf und wird es zusätzlich von Reizhusten begleitet, ist das ein sicheres Zeichen, dass ein Arztbesuch sinnvoll ist. Eine medikamentöse Behandlung kann Abhilfe schaffen, sollte aber nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Sodbrennen Medikamente
Verschiedene Medikamente, die in der Apotheke erhältlich sind, können bei Sodbrennen helfen. © sebra – stock.adobe.com

Sogenannte Antazida sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und binden die Magensäure. Regelmäßige starke Schmerzen können mit H2-Blockern, die die Freisetzung von Magensäure hemmen, oder Protonenpumpenhemmern (PPI) behandelt werden. Beliebte Alternativen sind pflanzliche Medikamente und Tees, beispielsweise mit Braunalgen oder Kümmel, deren Wirksamkeit ebenfalls bestätigt ist.

 

Titelbild: © terovesalainen – stock.adobe.com