Allergie, Adé – 11 Hausmittel gegen Heuschnupfen und Co.

Für viele ein Segen, für die anderen ein Fluch: Der Frühling und die damit verbundene Blütezeit. Wieder andere haben das ganze Jahr über keine Ruhe, denn sie vertragen etwa Hausstaubmilben oder Tierhaare nicht. Und wem ein gewöhnlicher Schnupfen schon auf die Nerven geht, wird sich gar nicht ausmalen können, wie unangenehm Allergiebeschwerden, bzw. allergische Reaktionen sein können.

Zum Glück gibt es eine ganze Palette an natürlichen Hausmitteln, die dabei helfen können, wieder frei zu atmen. Die meisten von ihnen kümmern sich darum, Atemwege, Gesicht und Haut von den mikroskopisch kleinen Allergenen, wie Pollen oder Tierhaarpartikeln, fern zu halten. Welche diese Methoden sind, was Kräuter- und Gemüsegarten noch so draufhaben und wie man sich noch schützen kann, erfahren Sie im Folgenden.

Was tun gegen die allergische Reaktion?

Hilfe bei Allergien durch Lüften und Putzen.

Das heimtückische an vielen Allergien ist, dass die Ursache für die Beschwerden – nämlich die Allergene – nicht zu sehen und somit auch relativ schwer zu vermeiden und beseitigen sind. In den eigenen 4 Wänden kann man aber immerhin die Luft so allergenfrei wie möglich halten, indem man beispielsweise richtig lüftet. Zu Lüften während draußen gerade die meisten Pollen herumschwirren, ist nicht sehr empfehlenswert. In ländlichen Gegenden lüftet man deshalb am besten abends, in städtischer Umgebung besser morgens.

Blütenstaub im Frühling
Frühlingszeit ist Pollenzeit. Die richtigen Gegenmaßnahmen während der Pollenepidemie können dem/der Allergiker/in viel Ärger ersparen.

Noch besser lüftet man mit einem speziellen Pollenschutznetz am Fenster. Das feine Gewebe hält die Allergene weitgehend außerhalb des Wohnraumes und auch Fliegen und Insekten haben so keinen Zutritt mehr. Achten Sie auch darauf, dass Sie den Auslöser nicht selbst in die Wohnung tragen: Ziehen Sie Jacke und Schuhe am besten gleich draußen aus und waschen Sie im Freien getragene Kleidung direkt.

Ebenso verhält es sich mit Kissen, Decken, Vorhängen und Bezügen. Teppiche und Vorleger, so schön sie auch sein mögen, sollten auch gemieden werden, da sich dort die Allergene zu großer Zahl festsetzen können. Staubsauger mit speziellen (Pollen-)Filtern kümmern sich gegebenenfalls darum, ebenso wie tägliches feuchtes durchwischen. Dieses Vorgehen ist auch Hausmittel gegen Tierhaarallergie, denn Faustregel bleibt: Je weniger Allergene, desto weniger allergische Anfälle.

Alle Produkte zu Allergien und Heuschnupfen ansehen

Allergiehausmittel Kühle

Wenn bei den Atemwegen, Rachen und Nasenschleimhäuten alles gereizt und entzündet ist, hilft es, die Bereiche zu kühlen. Das Gesicht mehrmals täglich kalt abzuwaschen erledigt nicht nur das, es entfernt auch die Pollen vom Gesicht. Außerdem kann man Kompressen mit kaltem Tee oder Wasser auf das Gesicht bzw. die juckenden und tränenden Augen legen, damit die Schleimhäute abschwellen.

Um das Raumklima kühl zu halten sollten Sie aus Allergieperspektive allerdings keinesfalls Ventilatoren verwenden. Es reicht schon, wenn Ihnen die Allergene einmal um die juckende Nase fliegen, da müssen sie nicht auch noch mehrmals aufgewirbelt werden. Die Alternative dazu ist eine Klimaanlage mit eingebautem Pollen- bzw. Allergenfilter.

Warm – kalt. Kalt – warm. Wechselbad hilft bei Allergien

Um den Kreislauf und die Durchblutung anzuregen sind Wechselbäder eine Möglichkeit. Ein Becken mit warmem, eines mit kaltem Wasser wärmen Ihre Hände und Unterarme 30 Sekunden lang abwechselnd auf und kühlen sie wieder ab. Nach 5 Wiederholungen dürfte sich bereits ein Besserungseffekt einstellen.

Dampf für einen freien Atem

Strapazierte und geschlossene Schleimhäute sind eine wahre Plage und bei Allergien zum Teil enorm stark und unangenehm ausgeprägt. Dieses allergischen Symptoms nehmen sich Dampfbäder zum Inhalieren an. Ganz simpel mit Wasser, oder mit Tee, Salzwasser und ätherischen Ölen befeuchtet der warme Dampf die Schleimhäute und verflüssigt den Schleim, damit er ablaufen kann.

Einen ähnlichen Effekt haben Saunagänge. Feuchtigkeit und Hitze reinigen den Körper, fördern die Durchblutung und wirken abschwellend. Die Ruhe danach schwächt das Ärgernis über die Allergie ab und anfänglich kurze Saunagänge gewöhnen auch Allergiker, die mit Saunieren bis dato noch nichts am Hut hatten, an die ungewöhnliche Umgebung.

Saunieren und entspannen
Das wohlfühlsame Gefühl nach einem Saunagang ist unverwechselbar: Der Dampfgang reinigt den Körper und lässt auch leichter den einstigen Stress schnell wieder verblassen. © BillionPhotos.com – stock.adobe.com

Waschen Sie die Pollen von Ihrem Körper

Der Aufenthalt im Freien tagsüber bringt einen ständig mit potentiellen Allergenen in Berührung bis Kleidung, Haare und Haut voll davon sind. Waschen Sie daher nicht nur Ihre Kleidung, sondern auch sich selbst ab, sobald sie nachhause kommen.

Waschen Sie die Pollen auch aus Ihrer Nase

Eine Gerätschaft, mit der Allergiker vertraut sein sollten, sind Nasenduschen. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen zu kaufen und sind dazu da, die Nase von Allergenen zu reinigen. Dafür befüllt man sie am besten mit isotonischem Salzwasser (Kochsalzlösung oder einer speziellen Lösung aus der Apotheke) und spült damit die Nase durch. Eine solche Nasenspülung sollte man aber nicht direkt vor dem Schlafengehen durchführen, denn danach kommt es meist zu laufender Nase.

Das kleine Lexikon der Hausmittel gegen Heuschnupfen und andere Allergien

Um Allergiebeschwerden einzudämmen, sind nicht immer sofort hochdosierte, chemische Antihistaminika notwendig. Auch in Lebensmitteln und Kräutern aller Art verstecken sich Wirkstoffe, die Juckreiz und Entzündungen den Garaus machen. Wir haben einen alphabetisch geordneten Überblick der wichtigsten und besten Haus- und natürlichen Heilmittel gegen Allergien zusammengestellt.

Apfelessig – für allerlei Schnupfen

Apfelessig lindert Symptome, wie Schnupfen, verstopfte Nase, Juckreiz, aber auch Kopfschmerz und Husten. Es kann sowohl bei „normalem“ und allergischem Schnupfen, als auch schon vorweg vorbeugend eingesetzt werden. Es enthält Vitalstoffe und bringt den pH-Wert wieder ins Gleichgewicht.

Man mischt Apfelessig mit einem Glas Wasser, etwas Zitronensaft und Honig und trinkt etwa einen ¼ l davon 3x täglich.

Augentrostkraut – Nomen est Omen

Wie der Name schon verrät, ist das Augentrostkraut hauptsächlich zur Beruhigung des Juckreizes in den Augen anzuwenden.

Aus 2 TL des getrockneten Augentrostkrauts kocht man einen Tee (ca. 5 min Zieh- bzw. Kochzeit). Dieser kann getrunken werden, oder man verwendet ihn als Spülung, indem man ihn in abgekühlter Form über die Lider und offenen Augen laufen lässt. Das entfernt die Pollen und beruhigt das Auge. Außerdem kann man Wattepads damit tränken und feucht über die Augen wischen, oder man tränkt ein Tuch mit dem kalten Tee und legt es als Kompresse 10 min lang auf die geschlossenen Augen.

Brennnessel – Feuer mit Feuer bekämpfen?

Es klingt vielleicht etwas paradox, aber was mit ihren hauchfeinen Nesseln unangenehmen Juckreiz auf der Haut verursacht, hilft tatsächlich denselben einzudämmen. Die Inhaltsstoffe der Pflanze wirken nämlich als natürliches Antihistamin.

nützliche Inhaltsstoffe in Brennesseln
Der scheinbar größte Widerspruch, aber die Brennessel ist ein äußerst effektives Anti-Allergikum und kann in unterschiedlichen Formen seine positive Wirkung entfalten.

Selbst gepflückt und getrocknet (aber nicht ausschließlich dann, selbstverständlich), wirkt Brennnesseltee als natürliches Antiallergikum gegen Allergien verschiedener Art. Pro Tasse sollte man etwa 1 EL der Blätter zerbröseln, aufgießen und 5 min langziehen lassen. 2 Tassen täglich zu trinken reicht schon. Der Tee eignet sich aber auch als Dampfbad zum Inhalieren, besonders bei Heuschnupfen und Pollenallergie.

Eukalyptusöl – Schleimlösung aus Fernost

Der aus Australien und Indonesien stammende Eukalyptus hat schon auf den ersten Atemzug einen befreienden Geruch sozusagen. Er beruhigt die Bronchien und löst dort den festgesetzten Schleim. Außerdem kann er die Ausschüttung der Botenstoffe hemmen, die für das Auslösen der Allergie verantwortlich sind.

Eukalyptusöl wird gerne zum Inhalieren, als Nasenspülung oder als Nasensalbe verwendet. Oder aber man tupft ihn sich auf die Schläfen oder träufelt einige Tropfen Eukalyptusöl als Badezusatz in die Badewanne. Man kann ihn auch mit anderen Ölen mit ähnlicher erfrischender Wirkung mischen, wie zum Beispiel Pfefferminz, oder Teebaumöl. Mit Speiseöl (etwa hochwertigem Olivenöl) gemischt, verwendet man es als Nasenöl, mit dem man die gereizten Innenwände der Nase einfetten kann.

Honig – das flüssige Gold gegen Gaumenjucken

Honig ist ein wirklich faszinierendes Mittel gegen Allergien, besonders gegen Heuschnupfen, kommt er doch eigentlich unmittelbar mit den allergieauslösenden Allergenen in Berührung. Doch genau das macht es aus, denn der Honig hat neben der lindernden auch eine abhärtende Eigenschaft. Durch das Gewöhnen an den Körper mit den Allergenen kann sich Immunität einstellen. Er lindert zudem auch Entzündungen und Reizungen aller Art.

Man kann den Honig einfach so einnehmen, ein paar Teelöffel auf den Tag verteilt, oder man gibt ihn in lauwarmen Tee oder Wasser, gemeinsam mit Zitronensaft. Der Tee bzw. das Wasser darf dabei nicht mehr heiß sein (angenehme Trinktemperatur ist okay), denn sonst werden die Wirkstoffe im Honig kaputt. Eine Tasse jeweils morgens und abends, und auch am Tag verteilt, schmieren sozusagen Balsam ums Herz – und die Atemwege.

Am besten wirkt der hochwertige Honig vom Imker um die Ecke, denn dieser Honig enthält die Pollen der Umgebung, also jene, die auch Ihre Allergie auslösen.

Ingwer – die scharfe Wurzel gegen die Schwellung

Ingwerwurzel
Gegen Rötungen und Entzündungen reichen bereits kleinste Mengen einer Ingwer-Wurzel aus.

Reich an Vitamin C steigert Ingwer die Durchblutung und reduziert zudem Schwellungen und Entzündungen.

Man kann den Ingwer zerkleinert oder im Stück aufgießen oder in stilles Wasser einlegen und über den Tag verteilt trinken. Mit Zitronensaft und Honig einige Stunden ziehen gelassen, ergibt der Ingwer einen reizlindernden Saft.

Kamille – kann alles

Die Kamille fühlt sich offenbar für alles zuständig – Atemwege, Verdauung, Haut.

Bei allergischen Beschwerden setzt man die Kamille aber am besten als Badezusatz im Dampfbad, zum Inhalieren, oder einfach als Tee ein. Wattepads darin getränkt können zur Hautpflege für die geschundene Haut vom vielen Naseputzen verwendet werden. Und auch die gereizten Augen freuen sich darüber.

Kurkuma – ein bisschen Ayurveda in der Hausapotheke

Das aus der fernöstlichen Küche – auch aus der ayurvedischen – bekannte Gewürz ist antientzündlich und steigert die Abwehrkräfte.

Pro Liter lauwarmes Wasser gibt man je 3 TL Kurkuma und 3 TL Honig hinzu und trinkt davon etwa einen Liter auf den Tag verteilt.

Omega-3-Fettsäuren – Fett, ja bitte!

Die ominösen, vielbeschworenen Omega-3-Fettsäuren gelten nicht nur als das gesunde in manchen Fetten, sondern können auch Entzündungsreaktionen bremsen. Sie sind besonders in fetten Fischen, wie Makrelen, Tunfisch, Lachs und Sardinen enthalten. Davon gibt es spezielle Fischölkapseln und auch Leinöl ist voll davon.

Öl mit hohen Vorkommen an Omega-3-Fettsäuren darf nicht erhitzt werden. Am besten gibt man einfach ein wenig des Öls auf den Salat oder integriert auf andere Weise etwa einen TL pro Tag in den Speiseplan.

Salbei – wie eine Salbe für den juckenden Hals

Antioxidativ und antimikrobiell wirkt Salbei gegen Entzündungen, sowohl im Hals- als auch im Zahnfleischbereich. Deshalb wird er auch oft bei Halsschmerzen oder einer Angina eingesetzt.

Empfehlenswert ist es, mit dem Tee zu Gurgeln. Der Salbei lässt das Kratzen im Hals verschwinden.

Wirkung von Salbeiblätter
Salbeiblätter haben eine heilende und desinfizierende Wirkung und werden besonders bei Entzündungen im Mundraum oder bei Halsschmerzen angewendet.

Meersalzbad – die kleinen Kristalle gegen die Allergene

Salz wirkt ausgleichend, desinfizierend und das Dampfen oder Baden in demselben befeuchtet die Schleimhäute und spült Pollen ab.

Als Badezusatz sollte man ca. 1 kg auf 100 L Wasser auflösen. Darin gebadet, sollte man sich unabgetrocknet, eingewickelt ins Bett legen. Man kann mit Meerwasser auch die Nase durchspülen.