Stirnhöhlenentzündung: Symptome, Behandlung und Hausmittel

Eine Stirnhöhlenentzündung, im Fachlatein als Sinusitis frontalis bekannt, kündigt sich zumeist durch einen Schnupfen an, bevor bald schon weitere Symptome dazukommen. Wir erklären, woran sie zu erkennen ist und vor allem, was sie tun können, um bald wieder auf den Beinen zu sein.

Symptome: Woran erkannt man eine Sinusitis frontalis?

Haupterkennungsmerkmal einer Stirnhöhlenentzündung ist ein pochender Druckschmerz im Bereich der Stirn, der immer dann verstärkt wird, wenn der Patient sich nach vorn über beugt. Dazu kommen beidseitige oder einseitige Kopfschmerzen sowie Schmerzen im Kiefer beim Kauen.

Der allgemeine Gesundheitszustand während einer akuten Erkrankung lässt zu wünschen übrig. Wenn die Stirnhöhle entzündet ist, fühlt man sich abgeschlagen, müde und fiebrig. Erkältungssymptome wie starker Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten sind ebenfalls an der Tagesordnung.

Häufig klagen Patienten über einen verminderten Geruchs- und Geschmackssinn. Sie riechen durch eine verstopfte Nase nichts und jedes Essen schmeckt ähnlich. Ebenfalls auffällig ist, dass der Nasenausfluss nicht wie bei einer normalen Erkältung weißlich, sondern eitrig-gelb ist. In einzelnen Fällen kann eine bakterielle Entzündung auch auf die Augen übergreifen und zu einer Entzündung des Augenlids oder der Bindehaut führen.

Chronische und akute Stirnhöhlenentzündung

Unterschieden wird zwischen einer chronischen und einer akuten Stirnhöhlenentzündung, die sich sowohl in Verlauf als auch in Symptomatik und Dauer voneinander unterscheiden. Eine akute Stirnhöhlenentzündung beginnt häufig mit einem normalen Schnupfen und Erkältungssymptomen. Wenn die Verbindungsgänge zu den Stirnhöhlen verstopfen, können die Nasensekrete nicht mehr abfließen – ein Nährboden für Erreger und Entzündungsherde.

Stirnhöhlenentzündung: Das kann man dagegen tunIm Gegensatz zur akuten Stirnhöhlenentzündung ist der Verlauf bei einer chronischen Entzündung weniger charakteristisch. Sie geht nicht zwangsläufig mit einem Schnupfen einher und äußert sich nicht unbedingt durch starke, pochende Kopfschmerzen. Von einer chronischen Sinusitis frontalis spricht man, wenn sie öfter als viermal im Jahr auftritt oder mehr als 12 Wochen am Stück andauert.

In dieser Zeit können die Symptome immer wieder stärker werden und wieder abklingen. Auslöser für eine chronische Stirnhöhlenentzündung sind häufig eine verschleppte Erkältung, eine Allergie oder auch anatomische Besonderheiten, wie eine schiefe Nasenscheidewand oder Polypen. Herr über die Entzündung wird man häufig nur dann, wenn die Ursache behandelt wird. So kann die Einnahme von Antihistaminika die Symptome der Stirnhöhlenentzündung lindern oder ein operativer Eingriff notwendig sein.

Dauer: Wie lange dauert eine Stirnhöhlenentzündung?

Eine akute Stirnhöhlenentzündung wird zumeist zu Beginn nicht als entzündliche Erkrankung wahrgenommen. Oft klagen Patienten darüber, dass ihre Erkältung sich hartnäckig hält und nicht so richtig abschütteln lässt. Innerhalb von 14 Tagen klingen Symptome allerdings im Normalfall deutlich ab.

Länger als zwölf Wochen sollte eine Stirnhöhlenentzündung nicht andauern. Kehren die Symptome nach einer beschwerdefreien Zeit wieder zurück und halten die Beschwerde insgesamt länger als drei Monate an, ist die Entzündung chronisch und muss dementsprechend anders behandelt werden.

Behandlung: Stirnhöhlenentzündung – Was tun?

Pocht der Kopf und ist die Nase verstopft, ist es das erklärte Ziel, die Schleimhäute zum Abschwellen zu bringen. Da eine bakterielle Entzündung nicht ausgeschlossen werden kann, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

Medikamentöse Behandlung

Der behandelnde Arzt verschreibt bei einer Stirnhöhlenentzündung für gewöhnlich Schleimlöser sowie abschwellende Nasensprays. Letztere sollten nicht länger als eine Woche verwendet werden, da sie die Schleimhäute austrocknen und abhängig machen können. Stattdessen können auch Nasensprays mit Meerwassersalzlösung verwendet werden. Bei einer allergischen Entzündung sind außerdem Sprays mit Kortison empfehlenswert, da sie ebenso die allergischen Symptome bekämpfen.

Medikamente und Antibiotika gegen Stirnhöhlenentzündung
Antibiotika wird bei einer Stirnhöhlenentzündung nur in Ausnahmefällen verschrieben. © Rawpixel.com – stock.adobe.com

Heftige Kopfschmerzen, Fieber und Abgeschlagenheit gehören zu den unangenehmen Nebenwirkungen einer Stirnhöhlenentzündung.

Aus diesem Grund werden auch Schmerzmittel, die nach Bedarf zu nehmen sind, verschrieben. Der Wirkstoff Ibuprofen ist außerdem entzündungshemmend.

Antibiotika werden nur in Ausnahmefällen verschrieben. Nämlich dann, wenn Bakterien die Ursache der Entzündung sind oder eine bakterielle Sekundärinfektion zu erwarten ist. In seltenen Fällen löst der Schleim sich trotz medikamentöser Behandlung nicht oder nur schlecht. Eine sogenannte hohe Einlage, bei der ein Wattebausch, der zuvor in eine schleimlösende Tinktur getaucht wurde, in den mittleren Nasengang geschoben wird, soll Abhilfe schaffen.

Hilft gar nichts anderes, zieht der behandelnde Arzt außerdem eine Punktion in Betracht. Dabei wird die entzündete Stirnhöhle angestochen, damit der Schleim abfließen kann. Im Anschluss wird mit einer antibiotischen Lösung ausgespült. Diese Methode kommt allerdings nur in äußerst schwerwiegenden Fällen zum Einsatz.

Hausmittel

Neben Medikamenten kommen im Kampf gegen die Stirnhöhlenentzündung altbewährte Hausmittel zum Einsatz. Wichtigste Regel lautet dabei: Genügend trinken! Achten Sie auf jeden Fall darauf, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen – auch dann, wenn der Hals- und Rachenraum empfindlich schmerzt. Warmer Tee steigert das Wohlbefinden zudem deutlich und befeuchtet die Schleimhäute.

Rotlicht verflüssigt zähen Schleim. Empfohlen wird deshalb eine tägliche Rotlichtbehandlung. Auch ein Erkältungsbad oder warme Wickel können Linderung verschaffen. Allerdings sollten Sie nicht zu lang und zu heiß baden, da Ihr Kreislauf aufgrund der Erkrankung deutlich angeschlagen ist.

Leinsamenpackung bei Stirnhöhlenentzündung
Leinsamenpackungen können bei einer Stirnhöhlenentzündung sehr hilfreich sein. © fascinadora – stock.adobe.com

Entzündungshemmend wirken zudem Leinsamenpackungen. Kochen Sie einige Esslöffel Leinsamen mit Wasser weich und füllen Sie sie im Anschluss daran in ein Tuch. Legen Sie sich den warmen Wickel auf die Stirn.

Ganz natürlich sind ätherische Öle und Salze. Insbesondere Eukalyptus, Thymian, Kamille und Minze tragen dazu bei, dass Schleim sich löst und abfließen kann.

Wenn Sie das Bett hüten, sollten Sie darauf achten, möglichst hoch zu liegen, denn nur so kann das Sekret richtig abfließen.

Ein weiteres Hausmittel, selbst wenn es im ersten Moment seltsam klingt: Schnäuzen Sie sich bei einer Stirnhöhlenentzündung nicht geräuschvoll. Ziehen Sie stattdessen den Schleim lieber hoch oder lassen Sie die Nase laufen, bevor Sie sie vorsichtig abtupfen. Der Druck, der andernfalls im Kopf aufgebaut wird, ist nicht zielführend.

Homöopathie

Auch aus der Homöopathie gibt es Behandlungsmöglichkeiten, die die Symptome einer Sinusitis frontalis lindern sollen. Von allen Globuli werden dreimal täglich fünf Stück eingenommen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Empfohlen wird Hepar Sulfuris gegen Schnupfen, Kalium bichromicum gegen eine Entzündung der oberen Atemwege und zähen Schleim, dumpfe Stirnkopfschmerzen sollen durch Luffa Operculata gelindert werden, Silicea hilft zusätzlich bei Erschöpfung und chronischer Nasenverstopfung.

Vorbeugen: So bleiben Sie verschont

Vorsicht ist besser als Nachsicht, so sagt man. Auch im Fall einer Nebenhöhlenentzündung ist das durchaus zutreffend. Wenn Sie bemerken, dass eine Erkältung im Anmarsch ist, heißt es: Einen Gang zurückschalten. Gerade in der nasskalten Jahreszeit sollten Sie darauf achten, ausreichend zu trinken und genügend Schlaf zu bekommen.

Und wenn Sie sich wirklich eine Erkältung eingefangen haben, sollten Sie die Symptome nicht einfach ignorieren. Nehmen Sie ein Erkältungsbad und ziehen Sie im Zweifelsfall in Erwägung, sich krankschreiben zu lassen, um erstens Ihre Kollegen nicht anzustecken und zweites, um der Gefahr zu entgehen, dass Sie einen grippalen Infekt verschleppen.

Sie sind bisher ohne Schnupfen durch die ersten kühleren Tage es Jahres gekommen? Gerade im Winter sollten Sie Ihr Immunsystem bewusst stärken. Ernähren Sie sich möglichst vitaminreich und nehmen Sie unter Umständen Nahrungsergänzungsmittel zu Stärkung des Immunsystems.

  • Charakteristisch für eine Stirnhöhlenentzündung sind pochende Kopfschmerzen.
  • Dazu kommen allgemeine Erkältungssymptome.
  • Unterschieden wird zwischen akuter und chronischer Sinusitis frontalis.
  • Eine akute Stirnhöhlenentzündung dauert ca. 14 – 30 Tage.
  • Mit Hausmitteln, Schleimlösern und homöopathischen Mitteln kann der Heilungsverlauf beschleunigt werden.

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