Ständig müde: Ursachen, Symptome und Behandlung

Sind Sie ständig müde? Fühlen Sie sich häufig ausgelaugt und schlapp? Dann sollten Sie damit nicht leichtfertig umgehen. Schläfrigkeit kann zwar völlig normal sein, aber sie kann auch darauf hindeuten, dass dem Körper etwas fehlt. Im schlimmsten Fall geht ein gesteigertes Schlafbedürfnis mit einer ernstzunehmenden Krankheit einher. Lesen Sie hier mehr über Ursachen, Symptome und Behandlung von dauerhafter Müdigkeit.

Was ist Müdigkeit?

Müdigkeit ist grundsätzlich keine Krankheit, sondern lediglich ein Signal des Körpers, dass er Ruhe braucht. Der Wunsch, sich auf der Stelle eine Mütze Schlaf zu gönnen, ist also nicht unbedingt ein Grund zur Sorge, sondern ein völlig normales Grundbedürfnis. In bestimmten Situationen wird Schläfrigkeit sogar als angenehm erlebt – beispielsweise nach einer ausgedehnten Wanderung.

Anders ist es jedoch bei einem erhöhten Schlafbedürfnis über einen längeren Zeitraum. Hier kann der Erschöpfungszustand ein erster Hinweis auf eine Mangelerscheinung (z. B. fehlende Vitamine oder unzureichende Flüssigkeitsaufnahme) oder eine schwerwiegende Erkrankung sein. Auch seelische Belastungen können ein zunehmendes Schlafbedürfnis hervorrufen.

Ständige Müdigkeit – Symptome

Übermüdung hat viele Gesichter. Je nach Ursache tritt das Schlafbedürfnis in Kombination mit weiteren Symptomen auf. Betroffene fühlen sich dann nicht nur müde, sondern klagen beispielsweise genauso über unliebsame Rückenschmerzen und Schwindelgefühle.

Rückenschmerzen als Symptom
Rückenschmerzen können mit starker Müdigkeit einhergehen.

Ständig müde und schwindelig

Müdigkeit und Schwindel sind zwei Symptome, die meistens miteinander auftreten. Ursachen gibt es viele: Neben Schlafmangel und Stress können mangelnde Bewegung und eine unausgewogene Ernährung dahinterstecken. Verschiedene Krankheitsbilder wie Blutarmut, eine Funktionsstörung der Schilddrüse und Verspannungen im oberen Bereich der Wirbelsäule kommen ebenfalls in Frage.

Für Betroffene bedeuten diese beiden Symptome üblicherweise einen hohen Leidensdruck – sowohl in ihrem beruflichen als auch privaten Alltag. Übermüdung und Schwindel werden von den Menschen in ihrem näheren Umfeld nämlich häufig nicht ernst genommen. Auch für Ärzte ist es nicht immer einfach, eine konkrete Diagnose zu stellen – oft werden Betroffene zu Spezialisten weitergeschickt.

Ständig müde und antriebslos

Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind grundsätzlich nicht besorgniserregend. Nach einer gehörigen Portion Schlaf ist das Gefühl von Erschöpfung und Lustlosigkeit normalerweise wie weggeblasen. Falls man sich aber ständig müde und antriebslos fühlt, sollte man genauer hinschauen.

Hinter diesen beiden Symptomen kann mangelnder oder unruhiger Schlaf stecken. Die alljährliche Erkältung kann ebenfalls zu fehlender Energie und Schlappheit führen. Wenn sich der Körper gegen Krankheitserreger wehrt, kann ihn das nämlich viel Kraft kosten – ein erhöhtes Schlafbedürfnis und Antriebslosigkeit sind die Folge.

Ständig Hunger und müde

Hunger und Müdigkeit bedingen sich häufig gegenseitig. So sind aufkeimende Hungergefühle oftmals die Folge einer anhaltenden Erschöpfung. Betroffene leiden unter Schlafmangel und brauchen im Wachzustand mehr Energie als ausgeschlafene Menschen.

Gesunde Ernährung kann gegen Müdigkeit helfen
Eine gesunde Ernährung kann den Vitamin- und Mineralhaushalt wieder auffüllen und verhindert Heißhunger.

Diese Energie fordert der Körper erbarmungslos ein – und zwar in Form von Heißhungerattacken. Er ruft dabei nicht nach einer ausgewogenen Ernährung, sondern nach allem, was süß und salzig schmeckt. Ständiger Hunger und langfristige Erschöpfung sind zudem mögliche Anzeichen für falsche Ernährung – insbesondere einen deutlichen Vitamin- und Mineralstoffmangel.

Immer müde – chronische Müdigkeit

Chronische Müdigkeit ist in der medizinischen Fachsprache als chronisches Erschöpfungs- oder Fatiguesyndrom – kurz CFS – bekannt. Es handelt sich hier um eine schwere neuroimmunologische Erkrankung mit vielen Gesichtern, dessen Ursachen noch ungeklärt sind.

CFS zeichnet sich in erster Linie durch ein anhaltendes, enormes Schlafbedürfnis aus. Weitere Symptome wie Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und erhöhte Infektanfälligkeit können dazukommen. Betroffene sind in ihrer Leistungsfähigkeit massiv eingeschränkt. Im schlimmsten Fall sind sie bettlägerig und arbeitsunfähig.

Warum bin ich ständig müde? – Ursachen im Überblick

Erschöpfung kann viele Ursachen haben. Meistens möchte der Körper damit sagen, dass ihm etwas Wichtiges fehlt: beispielsweise Schlaf. Eine mehrstündige Ruhepause oder ein kurzes Nickerchen sorgen hier für Abhilfe. Auch falsche Ernährung und Flüssigkeitsmangel können einen anhaltenden Erschöpfungszustand zur Folge haben. Im Folgenden finden Sie eine Liste an möglichen Ursachen.

Ständig müde und schlapp – Schlafmangel

Erholsamer und ausreichender Schlaf gibt Energie für den ganzen Tag. Wer hingegen lange nicht einschläft, schlecht durchschläft oder gegen seinen natürlichen Biorhythmus lebt, fühlt sich tagsüber wie gerädert. Ein ungesundes Schlafverhalten ist deshalb ein häufiger Grund für ständige Schlappheit.

Antriebslosigkeit durch fehlende Bewegung

Zu wenig Sport ist ein häufiger Grund für verschiedene körperliche Beschwerden. Durchblutung, Kreislauf und Stoffwechsel werden dann unzureichend angeregt. Außerdem sind Gelenke und Muskeln nicht gefordert. Das Ergebnis: Der Körper rostet wortwörtlich ein.

Bewegung gegen Müdigkeit
Die Überwindung lohnt sich: Bewegung an der frischen Luft regt den Stoffwechsel an.

Aus mangelnder Bewegung resultieren oftmals Schläfrigkeit und Antriebslosigkeit. Das Problem: Betroffene, die sich energie- und lustlos fühlen, haben nicht die nötige Motivation, sich zu bewegen. Sie finden sich in einem Teufelskreis wieder, den es zunächst zu durchbrechen gilt.

Abgeschlagenheit durch zu wenig Flüssigkeit

Wer zu wenig trinkt, fühlt sich häufig richtig abgeschlagen. Der Grund: Das Blut wird durch den Mangel an Wasser dickflüssig und kann nur mehr sehr langsam zirkulieren. Infolgedessen wird das Gehirn erst wesentlich später mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt. Kopfschmerzen und Erschöpfung können also Indizien für einen vorherrschenden Flüssigkeitsmangel sein.

Erschöpfung durch ungesunde Ernährung

Ein weiterer Grund für ein erhöhtes Schlafbedürfnis kann in ungesunder oder einseitiger Ernährung liegen. Falls von wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen zu wenig auf dem Speiseplan steht, kann der Körper nicht mit genügend Energie versorgt werden.

Nicht nur eine fehlende gesunde Ernährung führt zu einem Erschöpfungszustand. Mahlzeiten mit einem hohen Anteil an Kohlenhydraten haben den gleichen Effekt. Der Körper braucht dann einiges an Energie, um die zugeführte Nahrung zu verdauen. Durch die erhöhte Durchblutung der Organe wird das Gehirn mit weniger Sauerstoff versorgt und es entsteht der Wunsch nach einer Portion Schlaf.

Ständig müde – ernste Erkrankungen

Wer sich immer müde fühlt, sollte damit nicht leichtfertig umgehen. Hinter dem ständigen Schlafbedürfnis könnte möglicherweise eine ernste Erkrankung stecken. Müdigkeit kann unter anderem eine Begleiterscheinung von folgenden Krankheitsbildern sein:

  • Krebserkrankungen: Schläfrigkeit kann z. B. ein frühes Erkennungsmerkmal für Blutkrebs (Leukämie) sein. Auch Chemotherapien zur Behandlung von Krebserkrankungen rufen möglicherweise ein langfristiges Schlafbedürfnis hervor.
  • Schilddrüsenunterfunktion: Bei dieser Stoffwechselerkrankung produziert der Körper zu wenige Schilddrüsenhormone. Energiemangel, Schlappheit und Abgeschlagenheit sind typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion.
  • Schlafapnoe: Nächtliche Atemstillstände, die in der medizinischen Fachsprache Schlafapnoe genannt werden, unterbrechen den Schlaf immer wieder. Betroffene wachen immer wieder auf und können sich nachts nicht erholen. Tagsüber fühlen sie sich deshalb meistens sehr müde.
  • Psychische Erkrankungen: Übermüdung ist ein klassisches Symptom für eine depressive Verstimmung oder ein schweres psychisches Tief. Zusätzlich haben langfristige, berufliche und private Belastungen ein erhöhtes Schlafbedürfnis zur Folge – somit kann anhaltende Schläfrigkeit auch eine Begleiterscheinung von Burn-out sein.
Schilddrüsenerkrankungen erkennen
Nur ein Facharzt kann eine Schilddrüsenerkrankungen ausschließen.

Ständig müde – was tun?

Im hektischen Alltag kommen Ruhe- und Erholungspausen viel zu kurz. Erschöpfung, Schlappheit und Abgeschlagenheit machen sich breit. Das muss allerdings nicht so bleiben, denn es gibt viele Dinge, die für mehr Energie sorgen.

Schlapp und ausgelaugt – Tipps gegen Müdigkeit

Wenn eine schwerwiegende Erkrankung hinter dem ständigen Erschöpfungszustand steckt, muss diese – je nach Krankheitsbild – natürlich ärztlich behandelt werden. Manchmal handelt es sich aber auch um eine Mangelerscheinung, z.B. einen Melatoninmangel. Da lohnt sich oft bereits ein veränderter Lebensstil, um leistungsfähiger und aktiver zu werden.

  • Ausgewogene Ernährung: Versuchen Sie möglichst viele Vitamine und wenig fetthaltige Speisen in Ihren Speiseplan aufzunehmen. Achten Sie vor allem auf genügend Eisen und B-Vitamine (z. B. Gemüse, Fisch, Fleisch, Eier, Milchprodukte).
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie täglich 1,5-2 Liter Wasser oder ungezuckerte Kräutertees. Auch die eine oder andere Tasse Kaffee darf sein – hier jedoch nur mit Maß und Ziel, denn zu viel Koffein kann das Schlafhormon Melatonin senken.
  • Regelmäßige Bewegung: Ob Treppensteigen, ein paar Gymnastikübungen oder ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft: Bewegung macht fit und gleichzeitig wach. Am besten Sie nehmen sich die Zeit und bewegen sich an der frischen Luft – das ist ein echter Wachmacher.
  • Kurzes Nickerchen: Wenn Sie tagsüber das Gefühl haben, Sie könnten an Ort und Stelle einschlafen, dann tun Sie es. Die wohl effektivste Maßnahme gegen Schläfrigkeit ist ein kurzes Nickerchen – mittlerweile als Powernapping bezeichnet. Gönnen Sie sich ein Mütze Schlaf für ca. 20-30 Minuten. Länger als eine halbe Stunde sollten Sie untertags aber nicht schlafen.

Extreme Müdigkeit – Wann zum Arzt?

Falls die Übermüdung weder von selbst noch durch einen veränderten Lebensstil weggeht, sollte man den Hausarzt aufsuchen. Je nachdem, welche Hinweise die Untersuchungen liefern, überweist der Arzt an einen Spezialisten. Wenn zum Beispiel eine Nervenkrankheit hinter der ständigen Erschöpfung steckt, wird dem Patienten ein Besuch beim Neurologen empfohlen.

Ständige Müdigkeit – was hilft nun wirklich?

Müdigkeit ist vollkommen normal und nicht immer bedenklich. Wer allerdings ständig müde ist, sollte sein erhöhtes Schlafbedürfnis nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es kann nämlich eine schwerwiegende Erkrankung dahinterstecken. Was nun wirklich gegen Übermüdung hilft, muss jeder Betroffene für sich selbst herausfinden – ein gesunder Lebensstil ist jedenfalls ein guter Anfang!


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