PMS: Ursachen, Symptome und Behandlung

Für viele Frauen ist die Zeit vor der allmonatlichen Regelblutung nicht unbedingt die beste. Schmerzhaftes Brustspannen und gefürchtete Stimmungsschwankungen sind klassische Symptome, die den weiblichen Körper auf eine Belastungsprobe stellen können. Betroffene leiden unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS), das zu den häufigsten gynäkologischen Beschwerdebildern zählt. Erfahren Sie hier mehr über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

PMS-Bedeutung: Was ist PMS?

PMS ist die Abkürzung für das sogenannte prämenstruelle Syndrom. Damit sind viele wiederkehrende körperliche und psychische Beschwerden gemeint, die mit dem Menstruationszyklus einhergehen. Die Symptome treten zwischen 4 bis 14 Tage vor der Periode ein. Mit dem Beginn der Regelblutung hören sie wieder auf.

Das prämenstruelle Syndrom ist keine Seltenheit. Etwa 80 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter klagen über ein oder mehrere Symptome. In schlimmen Fällen liegt eine prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) vor. Im Gegensatz zu den Zyklusbeschwerden bildet diese eine ernsthafte Erkrankung.

Prämenstruelles Syndrom – Ursachen

Die Ursachen für das prämenstruelle Syndrom sind bis heute nicht vollständig geklärt. Die verschiedenen Beschwerden können mehrere Gründe haben. Neben einem ungesunden Lebensstil sind höchstwahrscheinlich die weiblichen Hormone für die Entstehung des prämenstruellen Syndroms verantwortlich.

PMS Bedeutung: Was ist PMS?

Hormonschwankungen

Hormone – körpereigene Botenstoffe – stellen den Kontakt zwischen verschiedenen Organen und dem Gehirn her. Beim Menstruationszyklus spielen Östrogen und Progesteron eine bedeutende Rolle. Diese beiden Geschlechtshormone sorgen dafür, dass der Eisprung stattfindet. Darüber hinaus bereiten sie die Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor.

Zum Zeitpunkt des Eisprungs ist der Östrogenspiegel am höchsten. Nachher d.h. in der zweiten Zyklushälfte wird mehr Progesteron gebildet, während weniger Östrogen ausgeschüttet wird. Die Menstruation wird also vermehrt durch das Progesteron gesteuert. Dieser veränderte Hormonhaushalt kann der Auslöser für verschiedene Beschwerden sein.

PMS-Syndrom durch ungesunden Lebensstil

Neben hormonellen Schwankungen begünstigen höchstwahrscheinlich auch andere Faktoren die Entstehung von prämenstruellen Symptomen. So kann ein ungesunder Lebensstil maßgeblich dazu beitragen, dass der weibliche Körper anfälliger für verschiedene Beschwerden ist. Mögliche Ursachen sind unter anderem die folgenden:

  • Bewegungsmangel: Ein Zuwenig an Bewegung macht den Stoffwechsel lahm und den Darm träge. Mit dem Bewegungsmangel geht meist ein Sonnenlicht-Mangel d.h. ein Vitamin D-Mangel einher. Ohne das wertvolle Vitamin D funktionieren beispielsweise die Eierstockhormone nicht richtig.
  • Unausgewogene Ernährung: Bei unzureichender Vitamin- und Mineralstoffzufuhr kann der Körper wichtige Hormone nicht produzieren. Eine zuckerreiche Ernährung sowie verschiedene Süchtigmacher wie Koffein, Alkohol und Nikotin sollten vermieden werden.
  • Schlafmangel: Schlechter Schlaf kann die prämenstruelle Symptomatik verschärfen. Ein oftmals vernachlässigter Grund kann im Blaulicht liegen, das von Handy- und Computerbildschirmen ausgestrahlt wird.

PMS-Symptome

Die Mehrheit aller Frauen leidet unter körperlichen und seelischen Beschwerden vor ihrer Periode. Die mehr als 150 verschiedenen Symptome machen das prämenstruelle Syndrom zu einem äußerst komplexen gynäkologischen Phänomen.

PMS Syndrom: Symptome und Besonderheiten

Die einzelnen Symptome verschlimmern sich normalerweise zunehmend. Am ersten oder zweiten Tag der Regelblutung flauen sie wieder ab. Manchmal ist die Lebensqualität der betroffenen Frauen erheblich eingeschränkt, sodass Berufs- und Privatleben darunter leiden. Die folgenden Beschwerden sind typisch für die Zeit vor der Periode.

Brustspannen beim PMS-Syndrom

Wassereinlagerungen – sogenannte zyklische Ödeme – zählen zu den häufigsten Symptomen vor der Regelblutung. Dabei sind minimale Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe völlig normal. In extremen Fällen kann sich das Körpergewicht hingegen um bis zu 4 Kilogramm erhöhen. Mit dem Beginn der Menstruation wird die Flüssigkeit jedoch relativ rasch wieder über den Urin ausgeschieden.

Überschüssiges Wasser kann sich insbesondere in den Brüsten einlagern. Dadurch spannen sie schmerzhaft und reagieren empfindlich gegenüber Berührungen. Viele Frauen leiden zusätzlich unter Wasser in den Beinen. Auch Flüssigkeitseinlagerungen in Füßen, Händen und Augenlidern können deutlich sichtbar auftreten.

Kopfschmerzen vor der Periode

Kopfschmerzen sind keine Seltenheit beim prämenstruellen Syndrom. Viele Frauen leiden vor ihren Tagen unter Druckschmerzen, die zentral auf dem Kopf auftreten. Bei manchen Betroffenen kann sich aus den teils harmlosen Kopfschmerzen eine handfeste Migräne entwickeln. Zudem reagieren Frauen, die unter diesem prämenstruellen Symptom leiden, wesentlich sensibler auf Berührungen, Gerüche, Lärm und helles Licht.

PMS-Übelkeit

Übelkeit ist zwar eine eher seltenere Beschwerde, aber sie kann die Lebensqualität enorm einschränken. Betroffene klagen entweder nur über ein flaues Gefühl im Magen oder leiden unter vermehrtem Brechreiz. Dieses Symptom wird häufig mit der schwangerschaftstypischen Übelkeit verwechselt. In der Schwangerschaft tritt sie morgens auf – beim prämenstruellen Syndrom kann sie sich hingegen den ganzen Tag bemerkbar machen.

PMS Symptome im Überblick

PMS-Depression

Das prämenstruelle Syndrom verursacht nicht nur körperliche Gebrechen, sondern kann auch psychische Beschwerden verursachen. Betroffene Frauen können vor ihrer Regelblutung beispielsweise stark gereizt oder übermäßig müde sein. Auch innere Unruhe, Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen sind in diesem Fall möglich.

PMS-Symptome in den Wechseljahren

Die Zeit der Wechseljahre wird oftmals von Symptomen begleitet, die den prämenstruellen sehr ähnlich sind. Insbesondere Frauen, die in der Vergangenheit unter ausgeprägten prämenstruellen Symptomen gelitten haben, müssen ebenfalls mit verstärkten Wechseljahrsbeschwerden rechnen. Etwa ein Drittel aller Frauen ist von den typischen Symptomen der Wechseljahre betroffen. Darunter fallen unter anderem Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Depressionen.

Was tun gegen PMS?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit typischen prämenstruellen Symptomen umzugehen bzw. diese entsprechend zu behandeln. Die jeweilige Therapie richtet sich nach Art und Ausgeprägtheit der vorliegenden Beschwerden. Bei leichten Symptomen lohnen sich bereits veränderte Lebensgewohnheiten:

  • Regelmäßige Bewegung: Vor allem moderater Ausdauersport kann über Heißhungerattacken in der Zeit vor der Regelblutung hinweghelfen. Versuchen Sie deshalb mehrmals wöchentlich Sport zu treiben. Laufen, Wandern, Radfahren – selbst ein ausgedehnter Spaziergang – können sehr hilfreich sein.
  • Ernährungsumstellung: Verzichten Sie bewusst auf Schokolade, Salz, Alkohol und Koffein. Achten Sie stattdessen auf eine vitamin- und mineralstoffhaltige Ernährung. Vor allem Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen (z. B. B6, D und E) sowie Mineralien (z. B. Calcium, Magnesium) dürfen in Ihrem Speiseplan nicht fehlen.
  • Entspannungstechniken: Kürzen Sie in der Zeit vor der Menstruation bewusst Ihre To-do-Listen. Sorgen Sie außerdem für genügend Ruhepausen im Alltag. Verschiedene Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Meditation sind hilfreich, um neue Kraft zu tanken.

Bei ausgeprägteren Beschwerden ist ein veränderter Lebensstil für gewöhnlich nicht ausreichend. Hier kann das prämenstruelle Syndrom mit homöopathischen Mitteln oder speziellen Medikamenten behandelt werden.

Homöopathie mit Mönchspfeffer und Co.

Die Homöopathie kennt viele Heilpflanzen, die bei prämenstruellen Beschwerden helfen können. Ihre Wirksamkeit konnte zwar bislang noch nicht erwiesen werden, doch viele Betroffene berichten von einer Verbesserung der Symptome. So besteht die Möglichkeit, dass unter anderem die nachfolgenden Heilpflanzen für Abhilfe sorgen.

  • Mönchspfeffer kommt bei Brustschmerzen und -spannungen zum Einsatz. Die Pflanze hemmt die Ausschüttung des Hormons Prolaktin, das für die Milchproduktion verantwortlich ist. Mönchspfeffer kann beispielsweise als Tee getrunken werden. Außerdem können kühlende Quarkwickel dafür sorgen, dass sich das unliebsame Spannungsgefühl allmählich löst.
  • Johanniskraut kann bei depressiven Verstimmungen helfen. Am besten hilft die Heilpflanze bei Symptomen wie Angst, Depressionen, Nervosität, Schlafstörungen und Weinerlichkeit. Wie Mönchspfeffer ist Johanniskraut als Tee erhältlich. Sogar in Kräuterbonbons kann das wertvolle Kraut beinhaltet sein.
  • Baldrian gilt als Frauenkraut. Die Heilpflanze hilft vor allem bei Schlafproblemen, die nicht selten beim prämenstruellen Syndrom auftreten. Genauso kann das Schlafhormon Melatonin die Schlafqualität erhöhen. Ein Melatonimangel führt zu anhaltender Müdigkeit, die in dieser Zyklusphase besonders anstrengend ist und die Symptome noch verschlechtern kann.

PMS-was hilft? Medikamente

Das prämenstruelle Syndrom kann – unter Absprache mit einem fachkundigen Arzt – mit speziellen Medikamenten behandelt werden. Vor allem hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille werden verwendet. Dadurch wird die körpereigene Hormonproduktion unterdrückt und gezielt in den Monatszyklus eingegriffen.

Was hilft gegen PMS?

Wenn sich Symptome deutlich auf die Psyche auswirken (z. B. Angstgefühle, Verzweiflung), kommen Medikamente in Frage, die normalerweise gegen Depressionen eingesetzt werden. Sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) erhöhen den Botenstoff Serotonin im Gehirn, wodurch psychische Beschwerden gelindert werden können. Zudem bekämpfen entwässernde Medikamente starke Wassereinlagerungen und Spannungsgefühle.

PMS oder schwanger?

Ob man schwanger ist oder unter prämenstruellen Symptomen leidet, lässt sich nicht ganz so einfach feststellen. Schwangerschaft und prämenstruelles Syndrom rufen nämlich sehr ähnliche Beschwerden hervor, die nur unter genauerer Beobachtung unterscheidbar sind. Die Dauer der jeweiligen Symptome kann ein Hinweis sein.

Prämenstruelle Symptome klingen grundsätzlich mit dem Beginn der Periode von selbst wieder ab. Im Falle einer Schwangerschaft können die einzelnen Beschwerden hingegen über mehrere Wochen bis Monate anhalten und sich manchmal sogar verstärken. Wenn z. B. ein Spannungsgefühl in den Brüsten auftritt und die Regelblutung überfällig ist, kann eine Schwangerschaft vorliegen.

PMS oder schwanger?

Von PMS ist der Großteil der Frauen im gebärfähigen Alter betroffen. Das prämenstruelle Syndrom kann nicht vollständig geheilt werden. Heilpflanzen und Medikamente können Beschwerden jedoch lindern. So müssen die Tage vor den Tagen nicht zwingend zur Belastung werden!


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